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IG Laschenhütte: Stark durch die Krisen

 

Die Gemeinschaft gibt es seit 90 Jahren. Das wurde nun ausgiebig gefeiert.

 

 

St.Tönis. Vor 90 Jahren zahlte man noch 42 Milliarden Mark für ein Kilo Brot. Zur Feier des 90-Jährigen Bestehens der Interessensgemeinschaft Laschenhütte in Tönisvorst kostete ein Spießbraten hingegen drei Euro. So hielt auch Bürgermeister Thomas Goßen in seiner kurzen Rede fest, dass es gerade das gebeutelte Krisenjahr 1923 war, in dem die Familien sich zu einer Gemeinschaft vor den Toren von St. Tönis zusammenschlossen. Paradoxerweise wird damit die derzeitige Eurokrise als gutes Zeichen gedeutet, dass die Laschenhütte auch diese Krise überstehen und als Motor für weitere 90 Jahre nutzen wird. Kriselnder Sommer? Nicht für die Bewohner der Laschenhütte. Sie konnten bei strahlendem Sonnenschein und milden Temperaturen ein gelungenes Fest feiern.

 

Historie der Laschenhütte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück

Die Feierlichkeiten begannen bereits vielversprechend für die jüngeren Bewohner der Laschenhütte am Freitag mit einer Disco. Am Samstag mündete es dann in ein Familienprogramm mit Hüpfburg und Kasperle-Theater. Zum Nachmittag hin wurde dann auch das große Zelt auf der Festwiese immer voller und auf der Bühne ließen die Mitglieder der Liberty Dance Band ihre Finger über die Saiten ihrer Instrumente schwingen und bewiesen von Country bis zum Schlager eine große Bandbreite. Am Abend konnte sich der Hauptgewinner bei einer großen Tombola über neues Fahrrad freuen. Veranstalter Jan Martin war sichtlich zufrieden und gewährte Einblick in die Historie: „Auch wenn die Interessengemeinschaft vor 90 Jahren gegründet wurde, so reicht die Existenz der Laschenhütte doch bis ins 19. Jahrhundert zurück, wo sie das erste Mal urkundlich unter dem Namen Laschhütt erwähnt wird.“

 

Auf die Frage, was denn eine Laschenhütte sei, darauf hatte selbst der Ältestenrat keine Antwort. Ein Germanist würde den Begriff eventuell auf das niederdeutsche Wort lasch zurückführen, welches dann aber wörtlich als schlappe Hütte übersetzt werden müsste. Dieser Ausdruck konnte jedenfalls nicht auf die Feier bezogen werden.

Neue Bauflächen spalteten die Gemeinde

Die Laschenhütte war im vergangenen Jahr der Dauerbrenner im Stadtgespräch. Hintergrund war die Planung neuer Bauflächen, an denen sich hitzige Diskussionen ereignet hatten.

 

Nun blickt die Gemeinde mit Zuversicht der Zukunft entgegen. Zum Abschluss fand in der Nacht deswegen ein großes Feuerwerk statt, das mit seinen Raketen und Kaskaden den Höhepunkt der Feier darstellte. Am Sonntag klang das gelungene Jubiläum schließlich mit einem Feldgottesdienst aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Von Gordon Worthmann

 

Quelle: WZ  01.07.2013

http://www.wz-newsline.de/lokales/kreis-viersen/tonisvorst/ig-laschenhuette-stark-durch-die-krisen-1.1360023

 

 

 

 


Als die Laschenhütte Strom bekam
VON STEPHANIE WICKERATH 
Tönisvorst (RP).

 

Vor 90 Jahren gründete sich die Interessensgemeinschaft Laschenhütte. Noch heute sind die Mitglieder engagiert, wenn es um die Belange ihrer Ortschaft geht. Das Jubiläum wurde mit einem Festakt gefeiert.
 

 

 

 

 

 

 

Mit Kasperle-Puppen hatten die Kleinen und Großen der Interessengemeinschaft Laschenhütte viel Spaß.

Vor 90 Jahren sah es in der Laschenhütte noch anders aus. Lediglich ein paar Häuser und ein paar Höfe prägten das Bild. Aber es gab schon ein Kaffeehäuschen auf dem Feldburgweg, das an den Wochenenden von den Reisenden der preußischen Staatsbahn besucht wurde, die an der Haltstelle Forsthaus ausstiegen. Auch Spaziergänger und Radfahrer machten hier Halt, um sich für ein paar Pfennig Stühle auszuleihen und in heißem Wasser, das das Kaffeehäuschen ausschenkte, den mitgebrachten Kaffee aufzulösen.

Später wurde aus dem Kaffeehäuschen eine Poststation. An der heutigen Fasanenstraße gab außerdem in den 1920er Jahren eine Pferderennbahn, die der Reiterverein Seydlitz betrieb. Aber wenn die Sonne unterging, dann wurde es dunkel in der kleinen Ortschaft zwischen St. Tönis und Forstwald. Denn Strom gab es in der Laschenhütte nicht. Das wollten ein paar Bewohner ändern.


 

"1923 schlossen Anton Backes, Richard Hirsch und Anton Nolden die verstreute Nachbarschaft zu einer kleinen Gemeinschaft zusammen", schreibt Paul Bongartz in seiner Chronik aus dem Jahr 1998. "Das war die Geburtsstunde der Interessengemeinschaft Laschenhütte", erzählt Jan Martin, der zusammen mit Benjamin Rütten und Angelika Kaulertz heute den frisch gewählten Vorstand der Interessengemeinschaft (IG) Laschenhütte bildet. 90 Jahre ist es her, dass die ersten Bürger sich aufmachten, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Übrigens erfolgreich: Schon bald verschwanden die Petroleum-Leuchten in den Häusern und Höfen und die Glühbirne hielt nach und nach Einzug. Und die Arbeit ging weiter. Einmal zusammengeschlossen, hatten die Mitglieder die Idee, einen eigenen Martinszug durch die Laschenhütte ziehen zu lassen. Bis heute gibt es diesen Zug, der auf dem Pferd angeführt wird. "Musikkapellen und ein großes Feuer gehören dazu", weiß Jan Martin.Und die Männer der ersten Stunden stellten noch mehr auf die Beine. "Auf Betreiben des Vorstands erhielt die Laschenhütte ein eigenes Spritzenhäuschen mit einer fahrbaren Handpumpe", schreibt Bongartz in seiner Chronik. Auch eine freiwillige Feuerwehr fand sich zusammen. Im Zweiten Weltkrieg allerdings ruhten die Tätigkeiten. Erst 1951 trafen sich die Mitglieder der IG Laschenhütte, die den Krieg überlebt hatten, wieder zur Hauptversammlung. Das Hauptanliegen diesmal war es, die Schäden, die der Krieg angerichtet hatte, in gegenseitiger Hilfe zu beseitigen."Immer mehr engagierten sich die Mitglieder auch in der Lokalpolitik", weiß Jan Martin. So waren sie bei der Straßen- und Kanalnetzplanung beteiligt. Auch heute noch sind Vertreter der IG unter den Zuhörern im Bau- und Planungsausschuss, wenn die Belange der Ortschaft auf der Tagesordnung stehen. Aber auch die Nachbarschaftspflege, die in der IG schon immer eine große Rolle gespielt hat, steht heute noch im Mittelpunkt der Vereinsaktivität.Über mangelnden Zuspruch kann der Verband sich auch nach 90 Jahren nicht beklagen: Er zählt rund 450 Mitglieder, das heißt, zwei Drittel aller Einwohner unterstützen die Interessensgemeinschaft.

 

Quelle: RP/ 02.07.2013 


http://www.rp-online.de/niederrhein-sued/willich/nachrichten/als-die-laschenhuette-strom-bekam-1.3506651

Der Samstag war der Familientag. Mit Kasperletheater, Hüpfburg und Zauberer, sowie einem Tanzabend nebst Feuerwerk wurde der Tag gestaltet. Foto: Hüskes

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